Über dieses Buch
Der Abriss der 1937 erbauten Villa Albrecher-Leskoschek in der Hilmteichstrasse 24 in Graz stellt einen schmerzhaften Verlust eines bedeutenden Bauwerks dar. Die Villa, entworfen von Herbert Eichholzer, war ein Gesamtkunstwerk, das insbesondere aufgrund des Wandgemäldes Allegorie der Freunde von Axl Leskoschek von besonderer kultureller und politischer Bedeutung war. Das Gemälde fungierte als Manifest des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Das laufende Projekt an der Universität Graz und den Steiermärkischen Krankenanstalten (KAGes) bietet innovative Wege in der Denkmalpflege. Gerettete Fragmente des Hauses und künstlerische Zitate werden in den Neubau der Radiologie integriert. Dieser kombiniert historisches Kulturerbe mit zeitgenössischer moderner Kunst, während u.a. ein „Eichholzer-Raum“ an die ursprüngliche Architektur und die politische Symbolik der Villa erinnern. Das Projekt verzichtet bewusst auf eine reine Rekonstruktion des Verlorenen und setzt stattdessen auf die Transformation und Kontextualisierung von Vergangenheit und Gegenwart. Es zeigt beispielhaft, wie Kulturerbe und Widerstandskunst innovativ weitergetragen und für kommende Generationen zugänglich gemacht werden können.

