Die bekanntesten Texte der gesamten Evangelienliteratur, die Gleichnisse vom verlorenen Schaf, der verlorenen Drachme und vom verlorenen Sohn in Lk 15, werden zunächst einzeln sozialgeschichtlich beleuchtet, bevor sie als Trias und im Kontext des Lukasevangeliums evaluiert werden. Dabei entsteht einerseits ein neuer Blick auf die „Umkehr“ der „Sünder“ als göttlich-
menschliche Synergie-Aktion – und andererseits eine Vorausspiegelung des Apostelkonvents in Apg 15: die unbeschnittenen Heiden als verlorene Brüder, auf deren Rückkehr Gott genauso sehnsuchtsvoll wartet wie auf den verlorenen Sohn – vom gemeinsamen Freudenmahl, auch gegen den Willen des älteren Sohnes, einmal ganz abgesehen.