Über dieses Buch
Anwendungsorientierte Forschung, deren Themen von Förderorganisationen, politischen Akteuren oder Lobbygruppen vorgegeben wird, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Im Kern geht es dabei um die Bewältigung drängender Fragen unserer Zeit, zum Beispiel in den Ausschreibungen zu gesellschaftlichen Herausforderungen innerhalb des Horizon2020-Programms der Europäischen Union. Dieser Fokus auf Relevanz und Wirkung wird jedoch oft als Bedrohung für die von intellektueller Neugierde getriebene Forschung gesehen und untergräbt oder delegitimiert diese sogar. Dieser Beitrag will zeigen, dass dies eine falsche Dichotomie ist, und untersucht spezifische Herausforderungen und Chancen der Impact-Debatte für die Geisteswissenschaften. Er erörtert einige wichtige problematische Merkmale des Impact-Konzepts für die Geisteswissenschaften und gibt Empfehlungen, wie diesen begegnet werden könnte. Er veranschaulicht diese Punkte anhand ausgewählter Beispiele aus den Impact-Fallstudien des britischen Research Excellence Framework 2014.

