Über dieses Buch
Die akademische Landschaft hat sich in den letzten dreißig Jahren nicht nur in Deutschland massiv verändert. Obwohl dieser Beitrag davor warnen möchte, alle Transformationen in westlichen Gesellschaften als neoliberal zu bezeichnen, lässt sich nicht leugnen, dass das Leben von Forschenden und Studierenden durch verschiedene akademische Umstrukturierungsmaßnahmen erheblich beeinträchtigt wurde. Da die Staatshaushalte für die Grundversorgung (inflationsbereinigt) stagnieren, sind Universitäten gezwungen, kurzfristige externe Finanzierungen in Anspruch zu nehmen, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Darüber hinaus wird von Forschenden zunehmend erwartet, dass sie im öffentlichen und virtuellen Raum sichtbar sind. Die Umsetzung des Bologna-Prozesses hat zu einem äußerst starren Bildungssystem geführt. Die Erhöhung des Verwaltungsaufwands verschärft die Situation zusätzlich. Die Auswirkungen stagnierender Haushalte werden noch deutlicher, wenn Gelder für Lehre und Forschung für die Bezahlung der Verwaltung abgeschöpft werden. Der vorliegende Beitrag versucht, die Prozesse aus kulturwissenschaftlicher Perspektive zu analysieren.

