Über dieses Buch
Der Beitrag beschreibt die Erfahrungen des Herbert C. Kelman Instituts mit Konfliktintervention in gewaltförmigen komplexen Konflikten, im Besonderen in Sri Lanka ab 2002 und Israel-Palästina ab 2011. Die theoretische und methodologische Reflexion dieser praktischen Erfahrungen führten zur Entwicklung eines eigenen Ansatzes: das Verfahren der Interaktiven Konflikttransformation. Theoretische und praxeologische Dimensionen dieses Verfahrens werden als eine dialogische Wechselbeziehung zwischen kritisch-normativen Ansprüchen, empirischer Aktionsforschung mit Konfliktparteien und der interaktiven Konstruktion von Lösungsperspektiven für Konflikttransformation reflektiert. Es werden vor allem zwei Bedingungen einer solchen transdisziplinären Praxis-Forschung diskutiert, die in diesen Lernprozessen deutlich wurden: 1. Ein möglichst empathischer Umgang mit dem „Nichtverhandelbaren“ in den Weltbildern, Werten, Interessen und Bedürfnissen der Konfliktparteien. 2. Für die begleitende theoretische Reflexion braucht es ein wirklich transdisziplinäres Meta-Frame, das möglichst komplexe Konfliktanalysen sowie möglichst kreative Lösungsperspektiven ermöglicht.

