Über dieses Buch
Als Anfang Juni 1919 der erste Entwurf der Friedensbedingungen von den Siegermächten der österreichischen Friedensdelegation unter Karl Renner übermittelt wurde, ging eine Welle der Empörung durch die junge Republik Deutschösterreich. Empört und vehement lehnte man sich dagegen auf, um sich schließlich dem „Diktat“ beugen zu müssen: Am 10. September 1919 wurde der „Friedensvertrag“ unterzeichnet. Von Anfang an lehnte die Regierung die Bezeichnung Friedensvertrag ab, zumal Österreich nicht als Rechtsnachfolger der untergegangenen Monarchie angesehen wurde. Die im Vertrag diktierten Bedingungen führten im Laufe der Zwischenkriegszeit zu großteils offen ausgetragenen politischen Konflikten. Österreich gehörte in jener Zeit zu den revisionistischen Staaten, die im Revisionsartikel 19 des Völkerbundes eine Chance erblickten, den Vertrag im Laufe der Zeit doch im Sinne Österreichs zu novellieren. Es wird nicht nur auf die Konflikte, die aufgrund des Vertrages von St. Germain ausgebrochen sind, eingegangen, sondern auch auf die Bemühungen um einen Frieden im Sinne von St. Germain.

